Aktuelles

Im Rahmen des Beiratsformats für die Regionen Köln, Leverkusen, Brühl und Rhein Erft stellte Havva Avci-Plüm, Leiterin der Stabsstelle Fachkräfteoffensive im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, die zentralen Inhalte der landesweiten Initiative vor. Diese Initiative zielt darauf ab, dem wachsenden Fachkräftemangel im Land zu begegnen und fördert gezielte Qualifizierungs- und Weiterentwicklungsmaßnahmen, um Arbeitskräfte für die Zukunft zu sichern. Die Veranstaltung fand in der Konzernzentrale der Bayer AG statt.

 
Neben der Vorstellung der Initiative gaben Aaron Knappstein, Niederlassungsleiter Brühl bei START NRW und Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, Einblicke in erfolgreiche Best-Practice-Beispiele aus der Region. Besonders hervorgehoben wurden Beispiele, die verdeutlichen, wie Umschulungen, beispielsweise von formal gering qualifizierten Arbeitskräften zu Chemikanten, langfristig die Beschäftigungsfähigkeit sichern können. „Das Beiratsformat zeigt, wie wichtig es ist, dass verschiedene Akteure zusammenkommen und kooperieren, um langfristige Lösungen für die Fachkräftesicherung zu finden. Unsere Projekte in der Region bieten praktische und konkrete Ansätze, um dem Arbeitskräftemangel aktiv entgegenzuwirken“, so Aaron Knappstein.

 
Sascha Bruckhoff, Geschäftsführer von START NRW, betonte die Notwendigkeit, nicht nur kurzfristig auf Herausforderungen zu reagieren, sondern auch zukunftsorientierte Strategien zu entwickeln, die die regionale Wirtschaft stärken: „Wir sind bereit, diese Aufgabe gemeinsam mit unseren Partnern anzupacken, um den strukturellen Wandel aktiv mitzugestalten.“

 
Ein weiteres Thema der Veranstaltung waren personalpolitische Ansätze wie der Beschäftigtentransfer in Zeiten notwendiger Restrukturierungsmaßnahmen – eine Thematik, die sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer von zentraler Bedeutung ist. Neben diesem Ansatz wurden auch die Vorteile der Beschäftigungssicherung sowie die Altersteilzeitmodelle diskutiert. Der intensive Austausch ermöglichte es, Herausforderungen und Chancen der regionalen Arbeitsmarktsituation differenziert zu beleuchten.

 
Die HR-Expertise des Personaldienstleisters stehen interessierten Unternehmen und Institutionen in ganz Nordrhein-Westfalen zur Verfügung, um nachhaltige personalpolitische Lösungen zu entwickeln. Das Unternehmen ist nicht nur lokal in der Region Köln, Leverkusen, Brühl und Umgebung aktiv, sondern in ganz NRW präsent - immer mit dem Ziel, den Arbeitsmarkt kontinuierlich zu verbessern und langfristige Beschäftigungsperspektiven zu schaffen. Das Beiratsformat, das in der Region Köln erfolgreich etabliert wurde, ist nur eines von vielen Instrumenten, die START NRW in verschiedenen Regionen einsetzt, um nachhaltige Strategien zu entwickeln. Diese Strategien zielen darauf ab, die Beschäftigungschancen in den jeweiligen Regionen langfristig zu stärken und den Arbeitsmarkt in NRW insgesamt zu verbessern.

Ein besonderer Dank gilt der Bayer AG für die Gastfreundschaft sowie der Unterstützung dieser Veranstaltung in der eigenen Konzernzentrale in Leverkusen.

Im Rahmen eines Interviews mit dem Gesamtverband der Personaldienstleister e. V. (GVP) hat Beate Tewes, Scherbehindertenvertretung bei START NRW, tiefere Einblicke in die gelebte Inklusionskultur des Unternehmens gegeben. Der werteorientierter Personaldienstleister setzt innerhalb von Nordrhein-Westfalen neue Maßstäbe in der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt. In zahlreichen Branchen – von der Metall- und Chemieindustrie über das Handwerk bis hin zu Lager, Logistik und IT – arbeitet das Unternehmen daran, nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen dabei Menschen mit weniger guten Voraussetzungen, unter anderem auch Menschen mit Behinderung (MmB), die beim mittelständischen Unternehmen eine faire Chance auf eine langfristige und sichere Beschäftigung erhalten.

 
Inklusion und Chancengleichheit für alle Mitarbeitenden

 
Ein besonderes Merkmal ist die Gleichbehandlung von Mitarbeitenden mit Behinderung in allen Bereichen der Unternehmensstruktur. Beate Tewes, Schwerbehindertenvertretung (SBV) und stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, betont in einem Interview: „Die Übernahmequote von Mitarbeitenden mit Behinderung ist bei uns genauso hoch wie die der übrigen Beschäftigten.“ Zudem wird der Wechsel von Einsatzorten durch eine enge Zusammenarbeit und abgestimmte Prozesse reibungslos gestaltet. Tewes fügt hinzu: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass Menschen mit Behinderung genauso flexibel und anpassungsfähig sind wie alle anderen Mitarbeitenden.“

Um diese Zielgruppe gezielt anzusprechen und für den Arbeitsmarkt zu gewinnen, hat START NRW gezielte Maßnahmen und Initiativen ergriffen. Dazu zählen unter anderem eigens entwickeltes Informationsmaterial sowie die Platzierung der Schwerbehindertenvertretung auf der Unternehmenswebsite, um die gelebte Inklusionskultur zu verdeutlichen.I m Bewerbungsprozess wird ein vertrauensvoller Dialog gefördert. „Wir schaffen eine Atmosphäre, in der Bewerbende offen über ihre Behinderung sprechen können. So gelingt es uns, passgenaue Vermittlungen vorzunehmen,“ erklärt Tewes. Dabei arbeitet das mittelständische Unternehmen eng mit Integrationsfachdiensten, Berufsförderungswerken und der Agentur für Arbeit zusammen. Diese Kooperationen sind essentiell, um qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren.

 
Erfolgsfaktoren: Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke

Die Schlüssel zum Erfolg sieht die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende in einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit und einer starken Vernetzung der handelnden Akteure innerhalb des Unternehmens. Durch diese Vernetzung konnte in einigen Standorten bereits eine beeindruckende Quote von zehn Prozent Mitarbeitenden mit Behinderung erreicht werden, berichtet Tewes. Besonders bemerkenswert: Auch Mitarbeitende mit einem Grad der Behinderung (GdB) von 30 oder 40 erhalten bereits vor ihrer Einstellung Unterstützung. Die zuständigen Standorte des Personaldienstleisters geben Hilfestellung bei der Beantragung der Gleichstellung über die Agentur für Arbeit und tragen so langfristig zur erfolgreichen Integration bei.

Um die Inklusionsbemühungen weiter voranzutreiben, besucht Tewes regelmäßig verschiedene Standorte und klärt dort über das Thema Behinderung am Arbeitsplatz auf. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und den positiven Beitrag von Menschen mit Behinderung zum Unternehmenserfolg zu verdeutlichen. „Entgegen gängiger Vorurteile sind Mitarbeitende mit Behinderung häufig loyaler, motivierter und einsatzbereiter. Sie zeigen eine besondere Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen, und sind oftmals überdurchschnittlich engagiert,“ erläutert Tewes. Sie entkräftet zudem das weitverbreitete Vorurteil, dass Menschen mit Behinderung häufiger krank seien, und hebt hervor, dass viele von ihnen sich bewusst um ihre Gesundheit kümmern und dadurch seltener ausfallen.

 
Diskrete Handhabung in Kundenunternehmen

 
START NRW legt großen Wert darauf, den Umgang mit Behinderungen diskret und respektvoll zu gestalten. In den Kundenunternehmen wird das Thema Behinderung nur dann angesprochen, wenn es für den Arbeitseinsatz relevant ist. Bei Krankheitsbildern, wie Epilepsie oder Diabetes wird in enger Absprache mit den betroffenen Mitarbeitenden dafür gesorgt, dass die Arbeitssicherheit durch angepasste Arbeitsbedingungen gewährleistet bleibt. Der Personaldienstleister zeigt eindrucksvoll, wie Inklusion als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur erfolgreich umgesetzt werden kann. Durch gezielte Maßnahmen, eine transparente Kommunikation und enge Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren schafft das Unternehmen langfristige Perspektiven für Menschen mit Behinderung. Die gelebte Chancengleichheit, die Offenheit im Bewerbungsprozess und die kontinuierliche Aufklärung innerhalb des Unternehmens sind entscheidende Faktoren für den Erfolg. START NRW beweist: Inklusion lohnt sich – für alle Beteiligten!